VERSCHOBEN: Mitgliederversammlung 2020

Mitgliederversammlung 2020
Die diesjährige Mitgliederversammlung des Vereins Sichtwechsel findet am Samstagnachmittag, dem 29. August, um 14 Uhr im Gasthof Sternen in Wettingen statt.
Das wichtigste Traktandum wird nach dem Tod unserer Präsidentin Marianne Hagmann die Zukunft des Vereins sein. Im Mitgliederbrief von Mitte Juli wurde die aktuelle Situation dargestellt.

Wir hoffen, daß die Arbeit weitergehen kann.
Nach unserer Erfahrung kennt etwa jede zehnte Person in der Schweiz Fälle von zwielichtigen Anschuldigungen des sexuellen Mißbrauchs, zum Teil aus dem eigenen Umfeld! Das Problem ist alles andere als ein Randthema.

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Kontakt für Datenschutz

Verein Sichtwechsel
5000 Aarau

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Telefon: 0840 806 608

Marianne Hagmann
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Lothar Mack
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Spenden

Das Steueramt des Kantons Aargau hat am 4. April 2014 die Gemeinnützigkeit des Vereins bestä­tigt. Spenden an den Verein werden damit schweizweit als freiwillige Zuwendung anerkannt.

Sie können uns auf folgende Weisen unterstützen:

  • über eine Mitgliedschaft im Verein
  • mit einer beliebigen Spende über unser Paypal- oder Bankkonto
  • als Gönner für eine oder mehrere Notfallberatungen.
  • als Gönner für eine mehrmonatige Fallbegleitung.

Nähere Auskünfte erteilen wir Ihnen gern per Mail oder am Telefon.

Sie können uns über PayPal unterstützen:

 

Unsere reguläre Bankverbindung lautet:

Verein Sichtwechsel
5000 Aarau

Raiffeisenbank Kölliken-Entfelden
CH69 8069 8000 0128 0215 4
Clearing-Nr. 80698

Artikel

Sichtwechsel-Beitrag in der Zeitschrift «Kriminalistik» 07/2014
  • «Tat ohne Täter – Das Problem der falschen Erinnerungen» [Link]. Der Grundsatzartikel von Lothar Mack in der Zeitschrift «Kriminalistik», der führenden deutschsprachigen Zeitschrift für Polizei und Justiz, beleuchtet das Thema aus psychologischer wie juristischer Sicht. Ermittlungsbehörden wie auch Betroffene erhalten eine erste Orientierung, wie dieses Phänomen einzuordnen und damit umzugehen ist.

Wissenschaft und Forschung
  • Bernard, Stephan: Unschuldig Verurteilte. Gastkommentar zum Rechtsstaat; in: Neue Zürcher Zeitung, 10. Oktober 2013, S. 21, auf nzz.ch
  • Böhm/Meuren/Storm: Die Borderlinestörung als Quelle (nicht-)intentionaler Falschaussagen; in: Praxis der Rechtspsychologie 12 (2), November 2002, S. 209–223
  • Fiedler, Peter: Dissoziative Identitätsstörung, multiple Persönlichkeit und sexueller Missbrauch in der Kindheit; in: Amann/Wipplinger (Hrsg.): Sexueller Missbrauch, Tübingen, Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie, 2. Auflage 1998, S. 217–234
  • Delpech, Claude, und Gérard, Delphine: Achtung – induzierte falsche Erinnerungen, auf griess.st1.at
  • Knecht, Thomas: Erfunden oder wiedergefunden? Zum aktuellen Stand der «Recovered-Memory»-Debatte; auf Medicalforum.ch
  • Lau, Steffen, und Böhm, Claudia: Beurteilung der Aussagetüchtigkeit bei Borderline-Persönlichkeitsstörungen; in: Der Medizinische Sachverständige 4/2005, S. 120–123
  • Loftus, Elizabeth F.: Creating False Memories, auf faculty.washington.edu
    Ludewig, Revital u.a.: Zwischen Wahrheit und Lüge, von: richterzeitung.ch 
    Steller, Max: Zwischen Wahrheit und Irrtum; Interview in der Berliner Zeitung, 15. Januar 2000; auf Berliner-Zeitung.de
  • Stoffels, Hans, und Ernst, Cecile: Erinnerung und Pseudoerinnerung. Über die Sehnsucht, Traumaopfer zu sein; auf Schulterschluss.info

  • Stoffels, Hans: Realität oder Phantasie? Wenn Erinnerungen in der Psychotherapie auftauchen, in: Stompe et al. (Hrsg.): Sexueller Kindsmissbrauch und Pädophilie, Berlin, Medizinisch-Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 1. Auflage 2013, S. 295–310­­
  • Stoffels, Hans: Das Trauma zwischen Faszinosum und therapeutischer Herausforderung; auf Schulterschluss.info

  • Traumatische Erinnerungstherapie
  • Rückert, Sabine: Böse Eloquenz. Interview mit dem Gerichtsgutachter Günter Köhnken, auf Zeit online
  • Schacter, Daniel: Interview „Die Vergangenheit zurechtbiegen“, auf focus.de
  • Volbert, Renate: Gibt es Verhaltensindikatoren für sexuellen Missbrauch? in: korasion – Fachzeitung für Kinder- und Jugendgynäkologie, auf kindergynaekologie.de
  • Volbert, Renate: Aussagen über traumatische Erlebnisse. Spezielle Erinnerung? Spezielle Begutachtung? in: Forensische Psychiatrie Psychologie Kriminologie, 5/2011, S. 18–31
  • Volbert, Renate: Sexueller Missbrauch. Wie Pseudoerinnerungen entstehen können, in: Psychotherapie im Dialog, 1/2014, S. 82–85

Fallberichte
  • Erwiesene Unschuld: Viereinhalb Jahre sass Bernhard M. als vermeintlicher Vergewaltiger im Gefängnis; auf Zeit.de
  • Inquisitoren guten Willens; auf Zeit.de
  • Missbrauch mit dem Missbrauch, auf pseudo-memories.de
  • Missbrauch - unsere Tochter beschuldigte meinen Mann, auf abendblatt.de
  • Nachweislich unschuldig. Freispruch nach fünf Jahren im Gefängnis; auf Tagesspiegel.de
  • Vernichtung einer Existenz: 2004 wurde der Primarlehrer Claudio Rossi wegen angeblicher sexueller Übergriffe verhaftet; auf Weltwoche.ch

Links

Einführungen und Reportagen

Fernsehsendung auf WDR vom Donnerstag, 9. Oktober, 22.30 Uhr
„Ein Missbrauch, den es nie gab: Wie eine falsche Erinnerung fast eine Familie zerstörte“ [Link]

Beeinflusste Erinnerungen an sexuellen Missbrauch in der Kindheit durch esoterische Therapieangebote; bei Sekten-Info Nordrhein-Westfalen

Belastung der Familie durch Pseudoerinnerungen, auf Induzierte-erinnerungen.de

Die verlorene Tochter. Wenn Eltern zu Unrecht des sexuellen Missbrauchs beschuldigt werden, in: Idea-Spektrum, 7/2010

False-Memory-Syndrome: Vom Gedächtnis gefährlich getäuscht; auf Stern.de

Faux souvenirs et thérapies de la mémoire retrouvée; auf Pseudo-sciences.org

Friedrichsen, Gisela: So könnte es gewesen sein. Ein Prozessbericht, auf Spiegel.de

Gerbert, Frank: Sexueller Missbrauch: Kinder in der Psycho-Falle, 1996, auf Focus.de

Kindesmissbrauch: «Es muss endlich um die Opfer gehen»; auf Zeit.de

Manipulierte Erinnerungen: Im Gedächtnis des Menschen lassen sich Ereignisse verankern, die nie stattgefunden haben; auf Welt.de

Thom-Eben, Elke, und Deckers, Rüdiger: Wanderer, kommst du nach Wuppertal. Prozessbericht,auf: thom-eben.de

Was niemand beweisen kann, Reportage in «bella» 37/2009

Warum zweifelt meine Tochter die Missbrauchsdiagnose der Therapeutin nicht an? auf induzierte-erinnerungen.de

Zwölf Mythen über falsche Erinnerungen, auf ariplex.com 


Initiativen gegen induzierte Missbrauchserinnerungen

False Memory Deutschland

Forum für falsche Erinnerungen – Deutschland

Einzelinitiative pseudo-memories.de

British False Memory Society – England

Australian False Memory Association – Australien

False Memory Syndrome Foundation – USA

Gruppe Falsche Erinnerungen – Niederlande

PSYFMFRANCE – Psychothérapies, Fausse Mémoire – Frankreich


Forschung und Weiterbildung

Fachzeitschrift «Kriminalistik», Heft 7/2014

Institut für Forensische Psychiatrie, Berlin

Arbeitskreis Psychologie im Strafverfahren

Psychiatrisches Zentrum Appenzell Ausserrhoden, Forensische Psychiatrie

Falsche Erinnerung – Wie geht das? Grundlagen und Beispiele, Youtube

False Memory – Experimente, Hintergründe, Erklärungen 97 Beiträge auf Youtube

Literatur

  • Crombag, Hans, und Merckelbach, Harald: Missbrauch vergisst man nicht. Erinnern und Verdrängen – Fehldiagnosen und Fehlurteile, Berlin, Ullstein-Verlag, 1. Auflage 1997
  • Darnstädt, Thomas: Der Richter und sein Opfer. Wenn die Justiz sich irrt, München, Piper-Verlag, 1. Auflage 2013
  • Delfs, Hans, Falsche Erinnerungen an sexuellen Missbrauch, Magdeburg 2013, 74 Seiten Buchbesprechung auf False-Memory.de
  • Ofshe, Richard, und Watters, Ethan: Die missbrauchte Erinnerung. Von einer Therapie, die Väter zu Tätern macht, München, Deutscher Taschenbuch-Verlag, 1997
  • Rückert, Sabine: Unrecht im Namen des Volkes. Ein Justizirrtum und seine Folgen, Goldmann-Verlag München, 1. Auflage 2008
  • Schneider, Jutta: Das „False Memory Syndrome“. Die Debatte um den Wahrheitsgehalt spät zurückgekehrter Erinnerungen an sexuellen Missbrauch aus der Kindheit. Ein Literaturüberblick, Medizinische Hochschule Hannover, 2002
  • Volbert, Renate: Beurteilung von Aussagen über Traumata, Huber-Verlag Bern, 2004, 163 Seiten Buchbesprechung auf Socialnet.de
  • Yapko, Michael D., Fehldiagnose: Sexueller Missbrauch, Ulm 1996, 366 Seiten nur noch antiquarisch zu beziehen

Oft gestellte Fragen



Können Erinnerungen an einen sexuellen Missbrauch falsch sein?
 
Ja, denn die menschliche Erinnerung ist ebenso ein Spiegel der Gegenwart wie der Vergangenheit. Alt und Neu werden je nach Situation, Bedürfnis und Stimmung immer wieder miteinander kombiniert. Das verändert beides: den Blick auf die Gegenwart wie auf die Vergangenheit.
Klärende Rückfragen sind bei einem Missbrauchsvorwurf entscheidend:
 
Aus welcher Situation heraus wurde der Verdacht geäussert?
Wusste die Person jahrelang von nichts, und auf einmal tauchen die schwersten Vorwürfe auf?
Wurde aufgrund weitgefasster Symptome direkt auf ein solches Geschehen geschlossen?
Könnte eine psychische Erkrankung diese vermeintlichen Erinnerungen begünstigt haben und damit deren Ursache statt ihre Folge sein?
In vielen psychologischen Studien wurde nachgewiesen, dass man Menschen ohne viel Mühe falsche «Erinnerungen» beibringen kann. Wichtige Faktoren dabei sind die Empfänglichkeit der betreffenden Person und die Autorität dessen, der ihr das vermeintliche Geschehen nahelegt. Beides zusammen kann einen Nährboden bilden, auf dem falsche Erinnerungen entstehen. Dieser Boden ist umso verfänglicher, je weniger die so entstandenen Anschuldigungen hinterfragt werden. Familien zerbrechen darüber, einzelne Menschen – sehr oft die Väter – werden persönlich und beruflich ruiniert, und Gerichte haben schon verhängnisvolle Fehlurteile gefällt.
 
Ein Missbrauch kann unter heftigsten Gefühlen geschildert und mit tatsächlich Geschehenem vermengt werden und dennoch auf Suggestionen beruhen. Fachleute sprechen vom False-Memory-Syndrom.
 

Wie stellt der Verein sicher, dass nicht auch Täter unter seinen Klienten sind?
 
Das ist eine wichtige Frage, und wir sind uns der Problematik bewusst. Es könnte ja jemand probieren, sich ein psychologisch begründetes Alibi für ein tatsächliches Vergehen zu konstruieren.
Für uns teilt sich diese Frage in zwei Unterfragen auf: Wie gehen wir mit eingehenden Anfragen um, und woran kann man Falschanschuldigungen, insbesondere aufgrund von induzierten Erinnerungen, erkennen?
 
Wir begegnen jeder Anfrage mit einem neutralen Grundinteresse, aus dem heraus wir uns den Fall schildern lassen, und zwar von verschiedenen Beteiligten. So weitet sich die Wahrnehmung; im kleinen Team tauschen wir uns darüber aus. Enge Kontakte zur entsprechenden Beratungs­stelle in Deutschland und anderen Werken in der Schweiz helfen uns zusätzlich, den Einzelfall angemessen einzuschätzen. Zudem stehen uns verschiedene Fachpersonen aus Psychiatrie und Rechtspflege zur Seite, an die wir uns bei Bedarf wenden.
 
Gibt es Kennzeichen, anhand derer sich ein Fall von induzierten Erinnerungen von einem tat­sächlichen Missbrauchsfall frühzeitig abgrenzen lässt? 
Ja, die gibt es. Bei einer Missbrauchserinnerung, die in einer Therapie erzeugt wurde, weisen die Einzelfälle oft erschreckend ähnliche Muster auf. Bei den Gesprächen zeigt sich das zum Beispiel darin, dass die beschuldigten Personen nie probieren, sich zu rechtfertigen, sondern durchge­hend ein grosses Bedürfnis haben, sich in ihrer Not mitzuteilen. Verzweifelt versuchen sie, den Vorwürfen eine innere Logik abzugewinnen und der beschuldigende Tochter, um die es sich oft handelt, aus ihrer Not herauszuhelfen.
 
Auffällig ist ausserdem, dass es meist nicht die Be­schuldigten selber sind, die sich an uns wenden, sondern Menschen aus ihren Umfeld, die deren Leiden nicht mehr ohnmächtig zuschauen wollen. Es suchen also keine vermeintlichen Täter ihre Argumente für ein schräges Alibi, sondern mitfühlende Dritte suchen Ratschläge für eine Not, die sie nicht einordnen können, die sie aber auch nicht länger tatenlos hinnehmen wollen. – Wir haben eine Vielzahl derartiger Hinweise zusammengetragen, die uns helfen, unsere Klienten und ihre Fälle realistisch einzuschätzen.
 
Eine Beratungsstelle, an die sich schon über hundert Betroffene gewandt haben, weiss von kei­nem Fall zu berichten, wo sich nachweislich ein Straftäter Rat geholt hätte. Offenbar vermuten diese Menschen zu Recht, dass ihr Spiel nicht lange unentdeckt bliebe.
 
 

Wie kann man falsche von tatsächlichen Erinnerungen unterscheiden?
 
In seinem Aufsatz «Erinnerung und Pseudoerinnerung» ruft Professor Hans Stoffels aus Berlin zu Skepsis auf,
 
– „wenn Erwartungsdruck und entsprechende Suche vorausgehen,
– wenn diffuse Gefühle, Traumbilder und „Körpererinnerungen“ vorherrschen mit nachfolgendem visuellem Detailreichtum,
– wenn Missbrauch in der späten Kindheit und Adoleszenz angeblich vergessen (verdrängt) wurde,
– wenn Erinnerungen an die Zeit vor dem 3. Lebensjahr angegeben werden“. (Seite 449)
 
Renate Volbert schreibt in ihrem Buch «Beurteilung von Aussagen über Traumata», Seite 123:
 
„Als besonders problematisch sind vermeintlich wiederentdeckte Erinnerungen zu betrachten,
 
– wenn vor der Erinnerung bei der Person selbst oder im relevanten Umfeld die Annahme bestand, bislang nicht bekannte traumatische Erfahrungen müßten vorliegen,
– wenn mit oder ohne therapeutische Unterstützung explizite Bemühungen vorgenommen wurden, sich an nicht zugängliche Erlebnisse zu erinnern,
– wenn Erinnerungen erst im Lauf wiederholter Erinnerungsbemühungen entstanden sind,
– wenn im Laufe der Zeit immer mehr Erlebnisse berichtet werden,
– wenn Ereignisse aus den ersten beiden Lebensjahren erinnert werden,
– wenn die berichteten Ereignisse bizarre und extreme Erfahrungen beinhalten.“
 
Als weiteres Kriterium nennt sie, wenn es in der Zeit der bisherigen Gedächtnislücke „keine nach außen auffallende psychische oder soziale Beeinträchtigung“ gegeben hat (S. 124).
 
 

Wie kommt es zu falschen Erinnerungen?
 
Falsche Erinnerungen 
sind das Produkt von Suggestionen. Sie sind deutlich zu unterscheiden von vorsätzlich vorgebrachen Lügen. Falsche Erinnerungen können auf verschiedene Weisen hervorgerufen oder begünstigt werden.
 
Identitätssuche des Klienten
 
Besonders Borderline-Patientinnen sind in ihrer Identität aufs tiefste verunsichert. Ein frühkindliches Trauma und die entsprechende Opferrolle bieten eine neue Sicherheit. Das heisst, die psychischen Probleme machen empfänglich für Diagnosen, die kaum auf ihren Wahrheitsgehalt hin hinterfragt werden. Die Verzweiflung kann so gross sein, dass die betreffende Person immer weiter in ihre neue Rolle schlüpft und diese auch emotional überzeugend lebt.
 
Gruppendruck
 
Nicht selten kommt es in therapeutischen Gruppensitzungen zu Ersterfahrungen mit einer bislang «verdrängten Erinnerung an einen sexuellen Missbrauch».  Der persönliche Leidensdruck des einzelnen verbindet sich mit dem Angebot der Gruppe, Identität zu stiften. Es besteht die Gefahr, daß eine entsprechende, zunächst nur vermutete Diagnose zur Wahrheit erklärt und von anderen, die verzweifelt nach einem Grund für ihre Leiden suchen, unreflektiert übernommen wird. Suggerierte Gedanken vermengen sich mit echter Erinnerung. Beides kann im nachhinein nur schwer wieder unterschieden werden.
 
Hypnose
 
Eine Hypnose öffnet den Menschen für das innere Reich seiner Gedanken und Gefühle. Sie gewährt keinen Zugang zu einer Art von Gedächtnis, das wie eine verborgene Festplatte das ganze Leben in seinen Einzelheiten festhalten würde. Hingegen können sich unter Hypnose gegenwärtige Erwartungen und Befürchtungen des Klienten wie des Therapeuten mit tatsächlich Erinnertem vermischen und auf diese Weise das Phänomen der Pseudoerinnerungen begünstigen.
 
Erwartungshaltung des Therapeuten
 
Der Theraupeut, die Therapeutin, suchen nach einer Erklärung für die Symptome ihrer Klienten. Eine Erklärung macht das Leiden verständlich, sie bietet eine Grundlage für die weitere Behandlung, und sie gewährt dem Therapeuten eine Selbstbestätigung. Oft sehr allgemein gehaltene Kriterien können den oder die Behandelnde/n dazu führen, einen sexuellen Missbrauch hinter den Symptomen zu vermuten. Diese Vermutung hat ihrerseits Suggestionskraft, unterstützt durch das Vertrauen, das der Klient/ die Klienten in der Not dem Therapeuten entgegenbringt. Der Schritt von der Hypothese zu der Behauptung, so sei es gewesen, kann erschreckend klein sein.
 

Was will der Verein Sichtwechsel?
 
Der Verein Sichtwechsel will auf dem äusserst sensiblen Gebiet des sexuellen Missbrauchs über das Phänomen der falschen Erinnerungen aufklären; es ist im deutschsprachigen Raum noch weitgehend unbekannt. Der Verein will in keiner Weise das Leid von tatsächlichen Opfern kleinreden, sondern dazu beitragen, dass keine weiteren unnötigen Opfer produziert werden.
 
Der Verein berät Personen, die allem Anschein nach zu unrecht des sexuellen Missbrauchs beschuldigt werden.
Er hilft Menschen mit suggerierten Erinnerungen, wieder von ihnen freizukommen.
Er fördert die Vernetzung von Personen verschiedenster Fachbereiche.
Er klärt die Öffentlichkeit auf über das Phänomen induzierter Erinnerungen.
Er arbeitet eng mit verwandten Einrichtungen zusammen.
 

Was bietet der Verein Sichtwechsel?
 
Er berät zu unrecht Beschuldigte wie auch aussteigewillige Suggestionsopfer und vermittelt juristische, psychologische und seelsorgerische Hilfe.
Er fördert Publikationen, Austausch und Weiterbildung verschiedenster Fachgruppen und unterstützt entsprechende Angebote zur Sensibilisierung.
Er hält engen Kontakt zu anderen Stellen und Institutionen, um auf den Einzelfall bezogene vorurteilsfreie Hilfe gewähren zu können.
 

Wie finanziert sich diese Arbeit?
 
Die Beratungen für Betroffene sind grundsätzlich kostenlos. Das menschliche Leid ist gross genug, wir wollen in einer solchen Situation keine zusätzlichen finanziellen Belastungen hervorrufen.
Wir sind für unsere Arbeit darum auf Spenden angewiesen.
 
Das Steueramt des Kantons Aargau hat am 4. April 2014 die Gemeinnützigkeit des Vereins bestä­tigt. Spenden an den Verein werden damit schweizweit als freiwillige Zuwendung anerkannt und können steuerlich geltend gemacht werden.
 
Sie können uns auf folgende Weisen unterstützen:
 
über eine Mitgliedschaft im Verein
mit einer beliebigen Spende über unser Paypal- oder Bankkonto
als Gönner für eine oder mehrere Notfallberatungen
als Gönner für eine mehrmonatige Fallbegleitung.
Wir schicken Ihnen gern unser Projektblatt und stehen Ihnen für nähere Auskünfte zur Verfügung.

Hintergründe

«Die Menschen, die der Suggestionskraft des Traumas erliegen und sich selbst als Opfer deklarieren, sind zumeist keineswegs Lügner, die bewusst täuschen, sondern Menschen in einer Notsituation, die nach Überlebensstrategien greifen, von denen sie ahnen, dass sie ungeprüfte Akzeptanz finden.»
 
Hans Stoffels / Cecile Ernst, Erinnerung und Pseudoerinnerung, in: Der Nervenarzt 5/2002, Seite 448 
 
Mögliche Ursachen für falsche Erinnerungen an sexuellen Missbrauch
Falsche Erinnerungen
 sind das Produkt von Suggestionen. Sie sind deutlich zu unterscheiden von vorsätzlich vorgebrachen Lügen. Falsche Erinnerungen können auf verschiedene Weisen hervorgerufen oder begünstigt werden.
 
Identitätssuche des Klienten
Besonders Borderline-Patientinnen sind in ihrer Identität aufs tiefste verunsichert. Ein frühkindliches Trauma und die entsprechende Opferrolle bieten eine neue Sicherheit. Das heisst, die psychischen Probleme machen empfänglich für Diagnosen, die kaum auf ihren Wahrheitsgehalt hin hinterfragt werden. Die Verzweiflung kann so gross sein, dass die betreffende Person immer weiter in ihre neue Rolle schlüpft und diese auch emotional überzeugend lebt.
 
Gruppendruck
Nicht selten kommt es in therapeutischen Gruppensitzungen zu Ersterfahrungen mit einer bislang „verdrängten Erinnerung an einen sexuellen Missbrauch“.  Der persönliche Leidensdruck des einzelnen verbindet sich mit dem Angebot der Gruppe, Identität zu stiften. Es besteht die Gefahr, daß eine entsprechende, zunächst nur vermutete Diagnose zur Wahrheit erklärt und von anderen, die verzweifelt nach einem Grund für ihre Leiden suchen, unreflektiert übernommen
wird. Suggerierte Gedanken vermengen sich mit echter Erinnerung. Beides kann im nachhinein nur schwer wieder unterschieden werden.
 
Hypnose
Eine Hypnose öffnet den Menschen für das innere Reich seiner Gedanken und Gefühle. Sie gewährt keinen Zugang zu einer Art von Gedächtnis, das wie eine verborgene Festplatte das ganze Leben in seinen Einzelheiten festhalten würde. Hingegen können sich unter Hypnose gegenwärtige Erwartungen und Befürchtungen des Klienten wie des Therapeuten mit tatsächlich Erinnertem vermischen und auf diese Weise das Phänomen der Pseudoerinnerungen begünstigen.
 
Erwartungshaltung des Therapeuten
Der Theraupeut, die Therapeutin, suchen nach einer Erklärung für die Symptome ihrer Klienten. Eine Erklärung macht das Leiden verständlich und bietet eine Grundlage für die weitere Behandlung. Oft sehr allgemein gehaltene Kriterien können den oder die Behandelnde/n dazu führen, einen sexuellen Missbrauch hinter den Symptomen zu vermuten. Diese Vermutung hat ihrerseits Suggestionskraft, unterstützt durch das Vertrauen, das der Klient/ die Klienten in der Not dem Therapeuten entgegenbringt. Der Schritt von der Hypothese zu der Behauptung, so sei es gewesen, kann erschreckend klein sein.
 

Eine falsche Erinnerung?

Können Erinnerungen an einen sexuellen Missbrauch falsch sein?

Ja, vor allem wenn sie in einer Therapie vermeintlich «wieder- entdeckt» wurden und es vorher keinerlei eigene Erinnerung gegeben hatte. Die Theorie von einem abgespalteten Trauma-Gedächtnis, das erst wieder zugänglich gemacht werden müsse, ist zwar noch weit verbreitet, aber durch vielfältige klinische Forschung widerlegt. Traumatische Erlebnisse werden gerade nicht vergessen, sondern quälen durch ihre Allgegenwart. Kritische Rückfragen sind also nötig:

  • In welcher Situation wurden diese Schilderungen das erste Mal geäussert?
  • Wurde gezielt nach «verdrängten traumatischen Erlebnissen» geforscht?
  • Wusste die Person über Jahre oder Jahrzehnte von rein gar nichts, und auf einmal äussert sie immer umfassendere Vorwürfe?
  • Wurde aufgrund unspezifischer Symptome auf einen Missbrauch zurückgeschlossen?
  • Könnte eine psychische Erkrankung diese «Erinnerungen» hervorgerufen haben? Damit wäre die Erkrankung deren Ursache statt ihre Folge.

Jeder Mensch kann falsche Erinnerungen produzieren. Das Gedächtnis ist keine Festplatte, die Vergangenes unveränderlich festhielte. Jede Erinnerung ist eine Rekonstruktion, und jedes Mal mischen sich gegenwärtige Stimmungen und Bedürfnisse mit vergangenen Eindrücken. Die Empfänglichkeit für diese neuen Bilder steigt mit der Autorität dessen, der sie einem nahelegt. Je intensiver zudem entsprechende Berichte oder Bilder von Dritten wirken, desto leichter überträgt man sie auf die eigene Person. Wenn solche Anschuldigungen also nicht auf ihre Faktizität hinterfragt werden, haben sie verheerende Folgen: Familien zerbrechen darüber, einzelne Menschen – sehr oft die Väter – werden persönlich und beruflich ruiniert, und Gerichte haben schon verhängnisvolle Fehlurteile gefällt.

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